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Pressemitteilung

Sanfter Tourismus im Ostallgäu?

Beim Vortrag in Pfronten sieht der ÖDP-Bundesvorsitzende Frankenberger für den Landkreis mit seiner Natur und Kultur beste Voraussetzungen dafür. Allerdings braucht es neben Moorallianz, Wandertrilogie, Radwegenetz und Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs visionäre Konzepte, wie das Ostallgäu in 20 Jahren  sich touristisch aufstellen will mit Rücksicht auf die nachfolgende Generation.

An den Beginn seines Vortrags zum nachhaltigen Tourismus stellte der Referent Sebastian Frankenberger, Passau, die Begriffsdefinition. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stamme aus der Forstwirtschaft des 19 Jahrhunderts und beschreibt die Nutzung des Waldes mit Blick sowohl auf die lebende als auch auf die nachkommende Generation.

„Wie wirkt sich ein nachhaltiger Tourismus auf die Entwicklung einer Region aus?“ fragt der Bundesvorsitzende der ÖDP die Zuhörer. Er schütze Natur und Landschaft, sensibilisiere für Umwelt und Kultur der jeweiligen Region, sichere Arbeitsplätze und Einkommen und schaffe damit Lebensqualität. Die Prinzipen für einen saften Tourismus seien gleichzeitig dessen Herausforderungen: sanfte Mobilität, Einbindung der  Landwirtschaft, lokale Wertschöpfung sowie Ausbildung und Training im Arbeitsumfeld. Dies alles erfordere Kooperation und Bildung von Netzwerken. Wo dies nach Meinung des Referenten bereits gelingt, ist der Bregenzer Wald mit der Käsestrasse. Dort kooperieren erfolgreich in 30 Gemeinden sowohl die Landwirtschaft, das Gastgewerbe und die kommunale Tourismusbranche an einem langfristig angelegten Prozess.

Bei der Wahl nach möglichen Projekten regt Frankenberger an zu fragen, was ist vorhanden oder was war einmal vorhanden? Er verweist dabei auf die Allgäuer Moorallianz als gutes Beispiel. „Waren sie schon mal bei einer geführten Moorwanderung?“ fragt Frankenberger die interessierten Zuhörer und erklärt „nur was ich selbst erlebt habe, kann ich kennen und lieben lernen und auch weitersagen.“ „Überhaupt“ lobt der ÖDP Bundesvorsitzende „hat das Ostallgäu gute Ansätze an nachhaltigem Tourismus. Vor allem ihr in Pfronten seid auf einem guten Weg“ und meint die Vermarktung von regionalen Erzeugnissen, den Ortsbus, den  Werkstadl und die Anbindung an die Wandertrilogie. 

Roland Brunhuber, Spitzenkandidat der ÖDP-Ostallgäu für den Kreistag, dankte dem Referenten für seine lebendige und umfassende Information. Brunhuber nannte ein für ihn wichtiges Ziel im nachhaltigen Tourismus, nämlich die Verlängerung der Verweildauer der Gäste. „Dies spart CO2 bei An- und Abreise und erhöht den Erholungseffekt für den einzelnen Urlauber.“ 

Zur Diskussion kamen Bestrebungen den Ammerwald in einen Nationalpark zu kategorisieren und die geplanten Maßnahmen im Pfrontener Skizentrum. Uneinigkeit unter den Besuchern herrschte, wie bei einem „Nationalpark“ die Bäume vor Schädlingsbefall geschützt werden können. Einigkeit dagegen, dass das Prädikat „Nationalpark“ zuerst für die Umwelt und erst in zweiter Linie für touristische Nutzung steht. Bei den geplanten Maßnahmen im Pfrontener Skizentrum kann sich ÖDP-Ostallgäu kurzfristig eine sog. „kleine“ Lösung vorstellen, so Brunhuber. Was bedeutet, dass die bestehende Beschneiung modernisiert wird und die Beschneiungszeiten dem Bedarf angepasst werden. Große Eingriffe im Gelände werden abgelehnt. Langfristig braucht es nach Meinung von Brunhuber im Landkreis Vordenker und nachhaltige Konzepte, wie künftig schneearme Winter im Ostallgäu touristisch ausgerichtet und beworben werden.

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